Die DGUV Information 209-200 gibt einen Überblick, welche Aspekte bei der Auslegung einer Entstaubungsanlage zu beachten sind. Allerdings beschränkt sie sich bei der Verrohrung auf einen einfachen Strang. In der Folge geben wir Ihnen einen kurzen Überblick, was zu beachten ist - mit Fokus auf den Rohrsträngen. Unsere Berechnungen beachten den Stand der technischen Grundsätze.
Eine Optimierung vorhandener Entstaubungen wird analog ablaufen.
Als erstes muss der Bedarf an abzusaugendem Luftvolumen festgestellt werden, damit der Staub der Quelle komplett erfasst wird. Hierfür muss ein möglichst komplettes Bild der Staubabsaugung erstellt werden. Einflussfaktoren sind die Anzahl der Absaugpunkte, Anlagengeometrie, vor allem aber die Art und Weise der Absaugung (vgl. VDI 2262). Es gibt es sehr große Unterschiede in der Effizienz, die sich direkt auf die Qualität der Staubabsaugung auswirkt!!
Ergebnis ist eine Übersicht über Volumenströme.
Als nächstes werden die Standorte des Filters und der Verlauf der Rohrleitungsstränge festgelegt. Die Rohre werden so verlegt, dass sie einerseits die Prozesse im Werk nicht stören (z.B. Verkehr im Betrieb), andererseits aber eine Wartung oder Reinigung unter vertretbarem Aufwand möglich ist. Die Rohrleitung Ihrer Entstaubung sollte so wenig Bögen und Sonderelemente aufweisen (Übergänge, Einbauten, Abzweigungen etc) wie möglich.
Dieser Punkte wurde bewusst an dritte Stelle gesetzt, der er die meisten Freiheiten bietet. Die Mindestgeschwindigkeiten ergeben sich aus der Art des abzusaugenden Staubes (v.a. Rohdichte, Korngröße, Menge, Kornmorphologie). Basis ist die Fallgeschwindigkeit des Korns. Die Maximalgeschwindigkeit ergibt sich aus Energieeinsatz und Verschleiß im Rohr.
Volumenströme, Verlauf des Rohrnetzes und zulässiger Bereich der Luftgeschwindigkeit im Rohr sind die Grundlage der Berechnung. Zusammenlaufende Stränge müssen hydraulisch abgegelichen werden. Dies erfolgt über den Druckverlust, indem die Durchmesser angepasst werden - dies ist theoretisch mathematisch exakt möglich. Da es nur bestimmte Rohrduchmesserserien für Ihre Entstaubung zu kaufen gibt müssen an definierten Punkten Drosseln angebracht werden, am besten Lochscheiben oder Drehklappen. Über die Nutzungsdauer kann sich der Druckverlust in den Strängen ändern (Korrosion oder Anbackungen), es sind entsprechende Reserven vorzusehen.
Über Staubzusammensetzung und Volumenstrom bestimmt man Filtertyp, Filtermaterial und notwendige Filterfläche (VDI 3677). Über den Gesamtdruckverlust und Volumenstrom lässt sich die Ventilatorleistung festlegen. Eigenheiten der Filter sind zu berücksichtigen (z.B. Zusetzen von Patronenfiltern bei bestimmten Staubtypen, Abreinigung von starren FIlterkassetten).
Die Abschaltung einzelner Stränge Ihrer Entstaubungsanlage kann automatisierungstechnisch vorgesehen werden. In diesem Fall wird die Ventilatorleistung angepasst, was ein besonders energieschonende Staubabsaugung ermöglicht.